Dienstag, 10. Dezember 2013

Gegenüberstellung von Google+ und Facebook

Ciau Zusammen!

Geht es nur mir so oder geht dieses Jahr wieder viel zu schnell vorüber. Einfach der Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Ich war doch erst noch gerade in Misano am plantschen. Sei es drum, Weihnachten steht vor der Tür und das heisst auch, dass sich das Modul Digital Marketing dem Ende zuneigt. Dazu später noch eine kurze Rückblende.

Für den vorläufig letzten Blog möchte ich eine kurze Gegenüberstellung von Google+ und Facebook vollziehen. Dazu habe ich letzte Woche einen passenden Artikel in der Abendzeitung Blick am Abend gefunden. Ich weiss, die Blickzeitung. Ehrlich gesagt auch nicht gerade meine Lieblingszeitung, aber nach einem anstrengenden Studi-Alltag manchmal eine willkommene Abwechslung.
So und was schreibt nun der Blick am Abend bezüglich Google+ vs. Facebook?

Newsfeed
Beide Seiten zeigen Beiträge aus dem Freundeskreis einspaltig untereinander. Google+ hat als Option auch ein dreispaltiges Layout.

Fotos
Google+ speichert Bilder voll aufgelöst, hat eine komplette Fotobearbeitung. Hört hört! Demgegenüber verkleinert Facebook die Fotos (Qualität sinkt) und hat keine Bearbeitungsmöglichkeit.

Nachrichten
Google+ nutzt einen stark ausgebauten Chat sowie separat Gmail für Mails. Facebook hat Chat und Nachrichten vereint – das ist etwas unübersichtlich.

Interne Suche
Bei Facebook lassen sich Statusmeldungen nicht durchsuchen, dafür Personen nach kombinierten Kriterien (Z.B. Interessen und Wohnort) Bei Google+ ist es gerade umgekehrt.

Vernetzung
Facebook hat mehr Mitglieder, mehr Aktivitäten, mehr externe Vernetzung mit anderen Webseiten. Bei Google+ wurde vielen automatisch angemeldet, die aber nie aktiv sind oder es gar nicht wissen.

Fazit
Google+ ist technisch besser, profitiert stark von anderen Google-Diensten wie Gmail und Youtube. Facebook hat die Masse der aktiven Nutzer und alle Angebote übersichtlich zusammen. Demzufolge braucht es wohl aktuell beide Konten.

Wenn wir schon gerade beim Thema Fazit sind. Hier noch ein kurzes Fazit zum Modul Digital Marketing. Grundsätzlich hat mir das Modul Digital Marketing extrem gut gefallen und hat mich in diversen Themen weitergemacht. So werde ich mich nach den Prüfungen schleunigst bei LinkedIn und Xing anmelden. So kann ich mich der Arbeitswelt vorstellen und vernetze mich desweiteren mit anderen Personen, welche die gleichen (Berufs-) Interessen teilen. Im Weiteren werde ich mich weiter mit dem Thema Social Media Strategie beschäftigen. Meiner Meinung nach ist das die Zukunft und ihr Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft respektive wird von vielen KMU’s immer noch zu stark missachtet bzw. belächelt. 

Zudem möchte ich an dieser Stelle noch einen kleiner Kritikpunkt zum Modul IMA1 abgeben. Obwohl die Semesterarbeit auch mit 50% gewichtet wurde, ist generell der Blog im Unterricht bevorzugt worden. Meiner Meinung nach hätten 8 Blogs gereicht. Nach vier Blogs wäre desweiteren von unserem Dozenten ein Zwischenfazit für jeden einzelnen Blogger angebracht gewesen, so dass wir mit den nächsten vier Blogeinträge die Möglichkeit erhielten, sich individuell zu verbessern.  Ich persönlich weiss nach 12 Blogs immer noch nicht, ob jetzt das gut oder schlecht war. Summa Summarium hat mir einfach der Lernerfolg gefehlt. Andererseits fand ich die externen Referenten durchs Band sehr interessant und auch abwechslungsreich. Für die Arbeit würde ich 2 Mal eine Coachingarena durchführen.

So und nun wünsche ich allen Mitstudenten, Bloggers und Dozenten frohe Weihnachten und ein gutes und gesundes 2014!

Ach ja und zum Schluss noch etwas zum Schmunzeln. Nicht nur wir müssen uns jährlich – wenn nicht sogar monatlich – an die neuen Technologien, Updates und Softwares anpassen, sondern auch unsere lieben Samichläuse. Aber am besten ihr schaut selbst;)



Liebe Grüsse
Michael

Sonntag, 8. Dezember 2013

Marketingkonzeption für die Unternehmung Körper- und Atemtherapie Camilla Ryffel

Seien Sie gegrüsst meine liebe Bloggergemeinschaft. Das Semester neigt sich allmählich dem Ende zu. Das heisst auch, dass etliche Arbeiten schon bald druckreif sind. Im Modul Digital Marketing muss nebst dem Blog auch ein Marketingkonzept mit Schwerpunkt Digital Marketing umgesetzt werden. Wir hatten diesbezüglich von Frau Camilla Ryffel den Auftrag erhalten, für ihre Unternehmung Körper- und Atemtherapie ein abgestimmtes Marketingkonzept kreieren. Dabei soll vor allem ihr Bekanntheitsgrad im Raum Baselland sowie die bestehende Internetseite vergrössert respektive promotet werden.

Nun, es stellte sich rasch heraus, dass sich diese Projektarbeit zunehmend schwieriger und aufwändiger erwies, als uns lieb war. Anfänglich dachten wir, toll, jetzt können wir die vermittelnde Theorie von Herrn Bucher in die Tat umsetzen – sprich ein Social Media Strategie für sie konzipieren.
Dem war jedoch leider nicht so…

Obwohl Camilla Ryffel ihr Unternehmen auf den Namen Körper- und Atemtherapie taufte, bietet sie viel mehr Dienstleistungen an, welche eigentlich nur im weitesten Sinne mit ihrer Anschrift zu tun haben. So preist sie auf ihrer Webseite nebst der Atemtherapie über Burnout-Behandlung bis hin zum NordicWalking alles an. Auch wenn man ihren Lebenslauf näher betrachtet, wird es einem fast ein bisschen „drümlig“. Was die alles schon besucht, abgeschlossen und ausprobiert hat. Meine Güte! Ich möchte das keineswegs abschätzig beurteilen. Das Problem liegt eher im Grundsatz nach einer geeigneten Positionierung. Frau Ryffel bietet so viele verschiedenartige Dienstleistungen an, dass sie salopp gesagt jeden Mensch anspricht bzw. im negativen Sinne niemanden. Somit besitzt sie keine eigentliche Zielgruppe. 

Des Weiteren stellt sich die Frage nach ihren Kernkompetenzen. Unserer Meinung hat sie keine und kann sich folglich im Markt Baselland nicht wie gewünscht profilieren. Auch sehen wir bis anhin kein strategischer Erfogsfaktor im Unternehmen Körper- und Atemtherapie. Somit besteht die grosse Gefahr, dass sie von ihrer Konkurrenz regelrecht überfahren wird.

Demzufolge mussten wir fast bei null anfangen. Wir begannen unsere Projektarbeit daher mit einer Umfeldanalyse (five-forces). Danach wurde eine SWOT-Analyse durchgeführt sowie ein Zielkatalog für Frau Ryffel ausgearbeitet. Nachfolgend werden ein paar essentielle Resultate beleuchtet:

  • Zielgruppe: Die Kunden von Frau Ryffel sind zwischen 35-50 Jahre alt, leben gesundheitsbewusst und haben Atemprobleme.  Zudem sind es oftmals gestresste Menschen und/oder im höheren Kader tätig.
  • Wettbewerbsintensität: Der Zukunftsforscher Leo A. Nefiodow sieht die Gesundheitsbranche als der Markt im 21. Jahrhundert. Für die Atemtherapie von Camilla Ryffel bedeutet dieser Megatrend, dass sie künftig eine zunehmende Wettbewerbsintensität erwarten wird.
  • SWOT-Matrix: Zu ihren Stärken gehören, dass sie ein breites Dienstleistungsangebot hat und eine unabhängige Praxis ohne Mitarbeiter führt. Zu ihren Schwächen gehören insbesondere, dass durch ihr breites Dienstleistungsangebot keine Professionalisierung auf ein Segment vorgenommen wird. Im Weiteren besitzt sie keine Kernkompetenzen, ungenügende Marketingmassnahmen, keine Partnerschaften sowie keine klare Fokussierung auf eine Zielgruppe. Zu den Chancen gehören ein allgemeiner Wachstum in der Branche Gesundheit, evtl. Zusammenarbeitsverträge mit Ärzten sowie das digitale Marketing. Gefahren sind eine zunehmende Wettbewerbsintensität, neue nationale Gesetzgebung (strengere Auflagen) sowie die einfache Substituierbarkeit durch die Konkurrenz.


Wie man unmissverständlich erkennt, mussten wir eine intensive Vorarbeit leisten. Dennoch wurde in einer zweiten Phase eine Social-Media-Strategie konzipiert. In Absprache mit unserem Dozenten Herrn Bucher macht es nun wenig Sinn, eine Strategie auf verschiedene Social-Media-Plattformen auszuarbeiten. Ersten einmal möchte wir Frau Ryffel keinesfalls überfordern und andererseits ist es uns noch fast wichtiger, dass sie unsere Empfehlungen/Ratschläge aus der Umweltanalyse  sowie SWOT-Analyse akribisch befolgt und in die Tat umsetzt. Bezüglich Social-Media-Strategie soll sie sich anfänglich voll und ganz auf das Einrichten und Promoten einer eigener Facebook-Page konzentrieren. Dabei werden periodische Ads hochgeschaltet. 

Unserer Meinung nach ist das die effektivste und einfachste Möglichkeit um ihren Bekanntheitsgrad zu vergrössern. Andererseits kann man die potentielle Kunden anhand Zielgruppendefinitionen direkt erreichen und dementsprechend eine Interaktion anbieten. So werden die Users anhand Informationen, Interessen und Gewohnheiten, welche diese in ihren Profilen hinterlegt haben, gezielt angesprochen. Zusätzlich stehen diverse Filterfunktionen für unterschiedliche demographische und geographische Daten zur Verfügung. Nach dem Aufschalten der Fanpage respektive den ersten Ads ist vor allem ein Aktivwerden von Frau Ryffel gefragt. Sie muss Mails beantworten, interessante Neuigkeiten posten sowie Anregungen und Verbesserungswünsche der Kunden befolgen bzw. beantworten. Erst in einem weiteren Schritt werden dann Profile im Google+, Xing, etc. erstellt.

Mit dem Resultat der Arbeit sind wir eigentlich recht zufrieden und wir hoffen, dass wir Frau Camilla Ryffel vor allem in der Unternehmensanalyse wichtige Ratschläge/Tipps unterbreiten konnten, wie sie ihre Zielgruppe eingrenzen sowie fokussierter bearbeiten kann.

Herzlichen Dank fürs Zuhören und bis zum Nächsten Mal!

Michael

Dienstag, 3. Dezember 2013

Inszenierung - Die Theorie sowie ein weiteres Beispiel

In meinen vorgängigen Blog habe ich – zum Teil ein bisschen übertrieben – inszeniert, wie eine Massagetherapie ablaufen kann. Bei der Inszenierung geht es in erster Hinsicht um die bewusste respektive insbesondere um die unbewusste Umsetzung einer Botschaft. Mit anderen Worten unsere Sinne sollen inspiriert bzw. elegant manipuliert werden. Gemäss Bucher betrifft dies folgende zwölf Sinne:


Inspiriert zu diesem Blog wurde ich einerseits von einem ehemaligen Dozenten an der BFH sowie von einem externen Referent von der Habegger AG. Der Name des Referenten ist mir leider entfallen bzw. ich war kurz auf ihrer Homepage und tippe somit mal auf David Haag. Bin mir aber nicht 100% sicher. Egal, kann ja mal passieren… Was ich aber immer noch in bester Erinnerung habe, ist sein Vortrag. Vor allem ein Bild, nämlich dieses:



Die Person muss ich ihnen wohl nicht vorstellen. Wir haben auch nicht explizit über den Präsident der USA gesprochen, sondern vielmehr über das Bild. Einfach nur das Bild. Klingt wahnsinnig interessant, ich weiss. Aber ob sie mir es glauben oder nicht, wir diskutierten sicherlich eine viertel Stunden darüber, warum gerade dieses Bild für seinen ersten Wahlkampf im Jahre 2006 ausgewählt wurde. Ich kam mir ehrlich gesagt wie in einer Philosophiestunde vor. Sei es drum, interessant war es allemal! Hier die gewonnenen Diskussionsresultate sowie Beobachtungen von unserem externen Referenten:

  1. Alle die von links nach rechts schreiben, lesen folglich auch ein Bild von links nach rechts. Und was sehen wir links. Genau Obama auf der Sonnenseite, Obama am Licht der Hoffnung. Wäre das Bild gerade Spiegelverkehrt bzw. sähe man zuerst Obama im Schatten, würde sich unsere Gefühlslage vehement verändern. Trübsal, Unsicherheit – mit anderen Worten man sieht ihn doch gar nicht richtig. Und so einen soll mal wählen? Demzufolge spielt die Lichteinspielung eine sehr zentrale Rolle
  2. Die Farbe des Plakates wurde dezent im Blau gewählt. Ich dachte anfänglich, das dies doch einfach die Farbe der Demokraten ist. Jedoch hat es noch mehr auf sich mit der Farbe Blau. Habt ihr’s? Genau, die Farbe Blau bedeutet auch die Farbe der Hoffnung.
  3. Auch das Hemd wurde bewusst Weiss gewählt. Demzufolge hat auch diese Farbe eine weitere Bedeutung. Genau „weisse Weste“. Obama hat eine weisse Weste und somit keine Leichen im Keller. Hoffe ich zumindest einmal=)
  4. Desgleichen wurde auch auf ein Jackett explizit verzichtet. Symbolisch soll das bedeuten, er ist – wie wir Schweizer zu pflegen sagen – „ä Chrampfer“, einer der anpackt und nichts dem Zufall überlässt. Kurz gesagt, einer von uns! Emotionen werden entfacht!
  5. Sehen wir uns abschliessend noch seinen Gesichtsausdruck näher an. Erblickt Herr Obama nicht irgendwie etwas von der ferne? Sieht es nicht fast so aus, als hätte der Herr liebe Obama etwas entdeckt, was er uns unbedingt zeigen will? Die Neugierigkeit ist geweckt, wir sind doch regelrecht besessen, was er uns zeigen will. Nicht wahr?
    Und was hat er entdeckt bzw. was sieht er? Genau die Zukunft! Er weiss, wie man es anpacken muss, welche Massnahmen nötig sind und wie man das Land USA führen soll.

Und das alles erkennt man nur aus einem Bild. Klar ich bin mir bewusst, dass vieles eine Philosophie-Übung ist. Andererseits werden genau dann die unbewussten Gedanken erregt, welche uns zu manipulieren versuchen und so zu einem positiven Wahlentscheid respektive Kaufentscheid verleiten können.

In diesem „Sinne“ frohe Adventszeit und hebt acht, wenn ihr die Weihnachtsgeschenke für eure Liebsten kauft. Deine Sinne spielen eine sehr zentrale Rolle und können dein Budget ganz schön durcheinander rütteln.

So long,
Michael

Quelle
Buch von Bruno Bucher (2013): Digital Marketing. Analyse, Strategie, Realisation. Edition Didot: Biel

Donnerstag, 21. November 2013

Die Massage (Die Wirkung der Inszenierung)

Thomy geht es nicht besonders gut. Vor zwei Wochen hat seine Freundin Schluss gemacht. Haltlos und in seinen Gedanken versunken, sitzt er im 20er Bus Richtung Stadtesinnern. Er zückt seinen Ipod und wählt die Wiedergabeliste „Zufälliger Titel“. Sofort ertönt *She loves you* von den Beatles. Na toll, denkt sich Thomy und klickt auf Next. *November Rain* erklingt mit seinen sanften Tönen. „Ach Axle, der Monat passt vorzüglich, die Stimmung überhaupt nicht.“ Next! *Angel* von Robbie Williams. „Was Engel? Der Teufel soll sie holen.“ Thomy drückt genervt auf Weiter. Dabei flutscht ihm das Hightechgerät aus der Hand. „Auch das noch, du…“ Fluchend bückt er sich und bleibt beim Hochheben für einen kurzen Moment an einem aufgehängten Werbeplakat mit der Aufschrift: "Gestresst?" haften. „Und WIE ich mich gestresst fühle!...“

Ein neues Lied beginnt sich in den Ohrmuscheln von Thomy zu entfalten. *My heart is a beating drum*. „Leider nicht mehr für dich, Schätzchen. Es blutet…” Next! *The difference between us*. *Last dance*. *Wonderwall*. *Far away*. Next, next, next, NEXT!!! *When a man loves a woman*... „Ok lieber Ipod, du hast gewonnen!” Zerknirscht wirft Thomy seinen Ipod in die Jackettasche, tätschelt die Oberfläche ein paar Mal und grummelt: „Na, bist du nun zufrieden?“ Abwesend schweift sein Blick wieder auf das Plakat zurück. „Gestresst? Wir haben die Lösung! Rufen Sie uns noch heute an und vereinbaren sie einen unverbindlichen Termin bei uns. Das Wa-Ki-Ta-Team freut sich auf deinen Besuch.“Kurzentschlossen rupft Thomy sein Iphone aus der Hosentasche und scannt den QR-Code ein. Augenblicklich später hat er seinen ersten Massagetermin bei Frau Chanruni Winthachai ausgemacht. Termin: Mittwoch 20. November 2013. Also Übermorgen.

Das Therapiestudio ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen. Gerechtigkeitsgasse 73, in Zentrum von Bern. Thomy ist – wie immer – spät dran. Die letzten 100 Meter nimmt er im Laufschritt auf sich und hetzt so förmlich in das Thai-Studio herein. Dabei beachtet er weder die aussenstehende Dekoration noch die zwei spalierstehenden Buddha-Skulpturen. Eine Schande!

Im Studio angelangt, gibt es jedoch kein Entrinnen mehr. Unvermeidlich erhaschen seine strapazierten Poren die schwül, tropische Luftveränderung. „Ach herrjeh, wo bin ich denn da gelandet…“ Taumelt, ja sogar ein bisschen irritiert, versucht Thomy seine Jackentasche zu öffnen. Dies gelingt jedoch nur halbherzig. Fluchend zerrt er abermals am Reissverschluss und bemerkt dabei ein zweites Händepaar, welches sanft und heilsam seine Hände umklammert. Thomy hebt beherzt seinen Kopf und blickt reumütig in die kastanienbraunen Augen des Gegenübers. Wie vom Blitz getroffen, hörte Thomy das Meer rauschen. Diese Ruhe, diese Vollkommenheit. Die Sonne grüsst seine Anwesenheit und auf dem Steg stehend beobachtet Thomy eine bildhübsche Thai-Dame, die sich genüsslich und mit aller Ruhe eincremt. „Oh Gott, oh Gott! Wie peinlich, jetzt hat sie mich bemerkt.“ Sie lächelt, zeigt auf ihr freies Badetuch und fordert Thomy auf sich neben sie zu setzen. Wie hypnotisiert folgt Thomy der Aufforderung.

„Click“. Thomy hat all seine Kleider und Schulsachen im Schliessfach verstaut und macht sich mit dem Badetuch bewaffnet auf die Suche nach dem Zimmer C23. Das Plätschern erklingt wieder. Erst jetzt fällt ihm auf, dass es sich um eine asiatischen Springbrunnen handelt, welcher das Meeresrauschen nachahmt. Die feuchtwarme Atmosphäre macht ihm nun nichts mehr aus. Im Gegenteil, es beflügelt ihn förmlich und er läuft schier schwebelos durch den unterirdischen Gang des Thai-Therapiestudios. Auch die anfänglichen Schweissausbrüche sind verschwunden. Einfach weg – wie weggezaubert. Der Gang ist dezent beleuchtet. Farben tauchen aus dem Nichts auf, formieren sich und verschwinden blass in der Dunkelheit. Fasziniert begutachtet Thomy das entzückende sowie fesselnde Farbenschauspiel. „Einfach traumhaft, nicht einmal einen Joint könnte sowas bewirken.“ Das Plätschern wird hellhöriger und erreicht ihren Höhepunkt, als er die Türklinke zum Zimmer C23 betätigt. 

Grellendes Licht macht sich auf der Gesichtsfläche von Thomy breit. Von der plötzlichen Helligkeit überrumpelt, schliesst Thomy die Augen. Vogelgezwitscher da, Meeresrauschen da drüben. Und erst dieser Duft. Süss, aromatisch, kräftig und doch so verführerisch und sinnlich. Eine asiatische Gewürzmischung wäre nichts dergleichen. „Noch einen Zug. Ach, tut das gut!“
Nach und nach versucht Thomy die Augen zu öffnen. Es gelingt ihm nur bedingt. Alles ist verschwommen, die Augenlider sind schwer und er füllt sich in Trance. Doch aufregend ist es allemal. Und da ist sie wieder. Thomy kann sie zwar nicht sehen. Doch er kann sie fühlen, riechen, schmecken. Hoffnungsloss ist er ihr verfallen. Der Druck, der Puls – ja sogar der Verstand – lässt nach. Behutsam wird Thomy auf die Liegefläche manövriert. Die Matratze ist weich, flaumig und samt. Sofort hascht Thomy nach einem weiteren Zug. Das süssduftende Aroma verbreitet sich postwendet in seiner Lunge. Eine Heizdecke wird ihm sorgfältig über den Körper zurechtgelegt. „So fühlt sich also der Himmel an!“ Wie ein Baby kuschelt sich Thomy an die Decke heran und schlummert baldig vor sich hin. Die Hektik ist weg, der Schulstress ist weg, die Streitereien mit seiner Ex sind aus dem Gedächtnis gelöscht.

Nach zwei Minuten beginnt Frau Winthachai die Massagetherapie. Sanft und mit voller Liebe umkreist sie den pulsierenden Nackenbereich von Thomy. Die Duftkonzentration hat sich verändert. Das Mandelöl schmeckt nach Pfirsich – oder doch eher nach Mango? „Egal, die Wirkung ist unbeschreiblich schön.“ Rotierend arbeitet sich die Therapeutin mit ihren zarten und geschmeidigen Händen bis zu den Hüftknochen vor. Ein Hauch von Erotik liegt in der Luft. Verführerisch wechselt sie wieder in Richtung Nacken. Nun sind die Ohrläppchen dran. Der Puls von Thomy erhöht sich schlagartig. Die Bewegungen der Therapeutin werden intensiver und druckvoller. Thomy’s Herz rast. Er keucht, schnaubt nach Luft und sein Körper bebt am ganzen Leib. Er hat schlicht die Kontrolle über sein Körper verloren. An eine Frau, die er gar nicht kennt. Doch er vertraut ihr. Voll und ganz. Die Massagenbewegungen werden noch leidenschaftlicher ausgeführt. Seine Gedanken sind befremdlich. Plötzlich fühlt Thomy den unabdingbaren Drang, dass die wunderschöne Thai-Dame an seinen Ohren knappert. „Mach jetzt. Bitte!“ 

Sein Herzklopfen ist nun ohrenbetäubend. Verschwommen erinnert er sich an den ersten Zungenkuss, an das erste Mal. Damals fühlte er sich erwachsen. „Damals konnte ich Bäume ausreissen. Versprühte die Kraft von zehn Seeleuten! Die Lust und die Gier die Welt zu verändern, waren unerschöpflich. Dieses Gefühl, ich will es zurück, wo bist du nur so lange gewesen?“ Die Gedanken vermischen sich. „Wo bin ich?“ Thomy ringt immer noch nach Luft, sein Körper vibriert beharrlich und sein Drang ist unerschöpflich. „Jetzt mach schon. Ohrläppchen!“

Sie tut es aber nicht. Mehr noch. Die Bewegungen werden langsamer und Thomy erwacht aus seinem Delirium. Er versucht seine Gedanken zu sammeln. Was ihm aber nur beschränkt gelingt. Plötzlich grinst Thomy – das erste Mal seit geraumer Zeit – und betrachtet aufrichtig die Thai-Masseurin. „Wäre ja zu schön gewesen, um wahr zu sein.“ Die Masseurin wechselt dergleichen geschwind das Öl und beginnt mit der Nachbearbeitung des Kunden.

Thomy begleicht die Rechnung bar und legt ein ansehnliches Trinkgeld drauf. Wie frisch verwandelt, verlässt er das Therapiestudie und läuft frohlockend zum Bahnhof. Dabei zuckt er den Ipod und wählt abermals die Wiedergabeliste „Zufälliger Titel“. Sofort erklingt Depeche Mode. "Yes, the Bad Boy is back!" Beschwingt wechselt Thomy die Strassenseite und summt dazu: “ I’m taking a ride with my best friend. I hope he never lets me down again... “


Sonntag, 17. November 2013

Ricola - Chrüterchraft

Seien Sie gegrüsst sehr geehrte Damen und Herren.
In meinem 8 Blog möchte ich mich intensiv mit der neuen Werbung von Ricola auseinandersetzten. Gemäss unserem Dozent Bruno Bucher hat jeder ausserordentliche Geschäftserfolg seinen Ursprung in einem hervorragenden Produkt mit einer unvergesslichen Geschichte. Man könnte sogar überspitzt behaupten, dass ein hervorragendes Produkt nur entsteht, weil ihm eine spannende Geschichte voraus gegangen ist. Im Fall Ricola trifft diese Aussage vollumgänglich zu!

Sind wir doch mal ehrlich, wer kennt die Werbung nicht?! Ein Agent (Erich Vock) der Firma Ricola reist durch die ganze Welt und deckt die Lügengeschichten auf, wer die Hustenbonbons erfunden hat. Nein, nicht die Chinesen, nicht die Mexikaner und schon gar nicht die Eskimos, wie die Werbung am Anfang suggeriert, sondern – Ricola, also die Schweizer. Der 1998 erfundene Werbespot wurde kult und mache die Marke Ricola vor allem im deutschsprachigen Raum bekannt. Nun ist nach 15 Jahren Schluss mit dieser Kampagne. Schade, irgendwie hat man sich schon daran gewohnt.

Storytelling wurde von meiner Bloggergemeinschaft schon ein paar Mal (hierda oder vielleicht eher dieser?) thematisiert. Aus diesem Grund verzichte ich auf eine weitere Definitionsbeschreibung.

Was passiert aber, wenn die Kampagne durch eine neue ersetzt wird? Nun, genau diese Thematik stellte ich mich diese Woche auch, als ich das erste Mal die neue Werbung von Ricola konsumiert haben. Ach, ihr habt sie noch nicht gesehen? Ok, dann Vorhang auf & enjoy it!



„Chrüterchraft“ heisst die weltweite Kampagne. Nachdem man weiss, wer es erfunden hat, beantwortet Ricola nun ganz einfach die Frage: „Was hat Ricola erfunden?“
Chrüterchraft steht für Wirkung und Genuss. In diesem Wort stecken folglich sämtliche Wert von Ricola: die magische Kräutermischung, die Schweizer Herkunft und die wohltuende Wirkung. Gemäss CEO und Verwaltungsratspräsident von Ricola, Felix Richterich, sollen sich die Menschen weltweit mit diesem schrägen Schweizer Wort vertraut machen und Spass dabei haben, es auszusprechen. Es ist bewusst ein Zungenbrecher für jeden Nicht-Schweizer.

Meine Meinung zur neuen weltweiten Werbekampagne kann primär in zwei Teilbereiche unterscheiden werden. Grundsätzlich bin ich der neuen Werbung eher skeptisch gegenübergestellt. Überspitzt könnte man sogar behaupten, ein Stück Schweizer Kultur geht mit dem Slogan „Wer hats erfunden?“ verloren. So konnte doch dieser Reklamesatz in vielen Alltagssituationen mit einem Augenzwinkern zitiert werden. Gleiches würde wohl auch passieren, wenn die Ovomaltine ihr allzeitbekanntes „Mit Ovi, kannst du es nicht besser, aber länger“ durch ein anderes Schlagwort ersetzen würden. Man wäre doch insgeheim auch ein bisschen enttäuscht, oder?
Andererseits sehe ich die „Chrüterchraft“ als eine Art Schweizer Variante des gallischen Zaubertranks bei Asterix und Obelix. Nur mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Schweizer ihn auch mit den Römern teilen wollen…

So long,
Michael

Quelle
Buch von Bruno Bucher (2013): Digital Marketing. Analyse, Strategie, Realisation. Edition Didot: Biel

Dienstag, 12. November 2013

QR-Codes – Geniale Erfindung oder doch nur ein ewiger Zukunftstrend?

In meinem Blog „Mobile Apps im Marketing“ habe ich von ein paar Wochen schon einmal angedeutet, dass ich mich in der nächsten Zeit ausgiebig mit dem Thema QR-Codes auseinander setzen will. Et voilà, hier ist das Resultat.

Zuerst ein paar Fakten zum Begriff QR-Code, für welche ich mich auf einen Bericht von Pctipp.ch stütze. 


Die Abkürzung QR-Code steht für Quick Response Code – mit anderen Worten eine schnelle Möglichkeit zu antworten. Man begegnet sie heute immer öfters in Zeitschriften, auf Werbeplakaten etc. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Pixelsalat. Dem ist aber nicht so. In den komplexen und scheinbar zufällig angeordneten Pixelmustern versteckten sich Weblinks, Kontaktinformationen oder kurze Texte. Dabei gilt grundsätzlich: Je mehr Punkte verwendet werden, desto komplexer können die enthaltenen Informationen sein. Entwickelt hat die QR-Codes der japanische Autobauer Toyota, der sie für die eindeutige Identifizierung seiner Fahrzeugkomponenten verwendet.

Der Vorteil der Pixelcodes
Sie sind äusserst einfach herzustellen und relativ fehlertolerant. Folglich können bis zu 30 Prozent des Musters verloren gehen, ohne dass die hinterlegten Informationen einen Schaden nehmen. Im Weiteren spielen bei der Erkennung weniger die Farben respektive die Auflösung des Musters eine Rolle, sondern vielmehr der hohe Kontrast zwischen den Pixeln und der Unterlage.

Das Vorgehen
Die Erkennung eines QR-Codes dauert in der Regel kaum ein Wimpernzucken. Man braucht dazu nur ein Smartphone mit Kamera und ein App, die den Code lesen bzw. interpretieren kann. Für das iPhone empfiehlt sich diesbezüglich das App QR-Lesegerät. Sie kostet 1.00 Franken und kann auch QR-Codes erstellen. Für Android-Nutzer leistet das gratis App QR Droid ungefähr dasselbe. 
Wenn man nun einem QR-Code begegnet, startet man eines der erwähnten Apps und scannt den Code mit der Handy-Kamera. Was danach geschieht, hängt vom App respektive vom Inhalt des QR-Codes ab. Grundsätzlich sind die beiden Apps sehr flexibel und erkennen vCard-Format (elektronische Visitenkarten) sowie Weblinks automatisch. Folglich öffnen sie die hinterlegten Webseite oder zeigen die Visitenkarteninfos an, die sich per Fingertipp ins Adressbuch übernehmen lassen.

...oder doch nur ein ewiger Zukunftstrend?
Nun, vielleicht stelle nur ich mir diese Frage, aber irgendwie sind diese QR-Codes bei uns noch nicht wirklich angekommen. Oder was meint meine Bloggergemeinschaft bzw. wie oft habt ihr schon das Handy gezückt, um einen QR-Codes einzuscannen?

Ich habe diesbezüglich im Internet noch ein bisschen mehr recherchiert und bin auf zwei interessante Berichte gestossen. Einer von der Neuen Züricher Zeitung und ein Anderer von der Handelszeitung.

Durch die Einführung des QR-Codes, so schreibt die NZZ, sind heute Pressetitel sekundenschnell mit dem elektronischen Universum verbunden. Die Medien erhalten dadurch eine neue Bedeutung respektive sie sind heute nicht mehr nur Träger der Marketingbotschaft sondern auch Teil des Geschäftsablaufs. Demzufolge rückt die Kette von der ersten Ansprache bis zum abgeschlossenen Kauf zeitlich viel enger zusammen.

Im Gegensatz dazu geht die Handelszeitung bezüglich QR-Codes viel härter ins Gericht. So wird erläutert, dass die Nutzung eines QR-Codes noch immer in den Kinderschuhen steckt. Als Grund dazu verweist sie auf die Faulheit der Nutzer. So wollen wir Menschen zwar ständig neue Technologien ausprobieren. Wenn jedoch die Anstrengungen dazu zu gross wird beziehungsweise der dafür erhaltene Nutzen zu gering ist, so lassen wir – die Nutzer – die neue Technologie links liegen. Genau das passiert gemäss Handelszeitung mit dem QR Code. Sein Gebrauch ist schlicht zu aufwändig und benötigt das Aktivwerden des Endkunden. So dauert es schnell einmal eine Minute, das Smartphone hervor zu nehmen, das App zu öffnen (vorausgesetzt, man hat es schon heruntergeladen) und dann den Code zu fotografieren respektive zu warten, bis die Seite geladen ist.

Wie sieht meine Bloggergemeinschaft diese Entwicklung?

So long,
Michael 
  




Sonntag, 10. November 2013

Kickstarter.com - Die Schnittstelle zwischen einem neuen Produkt und den potentiellen Kunden

Diese Woche bin ich – notabene von der gleichen Person – zwei Mal erstaunt gewesen. Zufällig traf ich an der Busstation einen ehemaligen Mitstudenten. Er berichtete mir, dass er zwei Jahre (!) eine Auszeit brauchte und diese Zeit nutzte, um die ganze Welt zu erkundigen respektive in seinem Fall zu erforschen. Nun ist er zurück und muss nochmals im ersten Semester anfangen.

Als wir in den Bus einstiegen wurde er plötzlich nervös. Irgendetwas beunruhigte ihn. Er durchsuchte seine Hosentaschen, Jacke und Aktentasche und voilà endlich fand er es. Sein „nigelnagelneues“ Portemonnaie! Sichtlich erleichtert sagte er zu mir: „Mein Gott, das wäre jetzt schön peinlich gewesen, denn ich hab dieses Ding erst seit dieser Woche.“ Stolz präsentierte er es mir, als wäre es seine neue Trophäe. Aber am besten ihr schaut selbst.


Nun gut, das Portemonnaie hat mich jetzt an und für sich nicht gerade aus den Socken gehauen. Ok, die Qualität war schon extraklasse und ich habe noch nie ein so kleines Portemonnaie gesehen.

Die Geschichte, wie er zu diesem Produkt gekommen ist, faszinierte mich jedoch umso mehr!

Vorgängig muss ich wohl noch erwähnen, dass mein Kolleg immer über die neusten und angesagtesten Gadget Bescheid weiss und folglich pro Wochen etliche Stunden im Internet verbringt, bis er wieder etwas Neues entdeckt hat. Zurzeit einer seiner Lieblingsseiten ist der kickstarter.com, wo er auch sein eingangserwähntes Produkt erworben hat. 
Diese Seite – das musste ich neidlos anerkennen – ist echt geil aufgebaut und aus diesem Grund möchte ich euch diese Page herzlich empfehlen bzw. vorstellen.


Kickstarter ist grundsätzlich eine Plattform, auf welche neue Ideen respektive neuartige Produkte präsentiert werden, die es im Markt „noch“ nicht gibt. Desweiteren kann diese Seite auch von Talenten im Show-, Kunst- und Musikbereich benützt werden, um ihren Bekanntheitsgrad zu vergrössern. Generell kann diese Seite als Schnittstelle von Herstellern und dessen potentiellen Kunden betrachtet werden und prüft insbesondere, ob ein Bedürfnis nach diesem Gadget/Talent nachgefragt wird.

Der Erfolg von kickstarter kann sich sehen lassen. Seit dem Start im Jahr 2009 sind 51‘000 kreative Projekte erfolgreich gestartet worden bzw. 5.1 Mio. Users haben sich dazu verpflichtet, ein Produkt zu kaufen oder im anderen Fall, das Talent finanziell zu unterstützen.
Aus marketingspezifischer Sicht erkläre ich mir den Erfolg von kickstarter folgendermassen:
Eine Idee oder ein neues Produkt ist heute noch schnell einmal erfunden bzw. produziert. Da die meisten Ingenieure und alle anderen kreativen Köpfe wohl kaum über einen marketingtechnischen Background verfügen, lassen sich Probleme wie zum Beispiel Finanzierung, Einführung in den Markt und Eruierung eines möglichen Bedürfnisses wohl kaum so einfach von der Hand zuweisen. Hier kommt kickstarter ins Spiel und übernimmt all diese Sorgen des Produzenten.

Dies möchte ich noch einmal mit dem eingangserwähnten Beispiel dokumentieren. Die Firma „The MostRad TM hat mit ihrem einzigartigen Portemonnaie ein neues Produkt erschaffen und will es aus finanziellen respektive administrativen Gründen auf kickstarter vermarkten. 

Demzufolge lädt sie ihr Projekt (inkl. Video, Kurzbeschrieb, Features, Fotos, etc.) auf kickstarter hoch und definiert ihr persönliches Startkapital (in Dollar). Im Fall „The MostRad TM“ wurde dies bei 10‘000 Dollars festgelegt. Nach dem Aufschalten haben nun die potenziellen Kunden (mit anderen Worten alle, die auf diese Website stossen) die Möglichkeit, einen finanziellen Beitrag zu leisten und so das Gadget zu erwerben. Dieser individuelle Beitrag bzw. Preis wird in der Regel tiefer sein als ein möglicher Marktpreis. Wird das definierte Startkapital überschritten, besitzt der Produzent über genügend flüssige Mittel und kann mit der Produktion anfangen respektive seinen Verpflichtungen nachgehen (Versand Gadget an Verpfänder/innen).

Übrigens The MostRad TM konnte sich so einen ansehnlichen Startkapital von 118‘066 US Dollar erwirtschaften. Somit successful project!

Nice evening!
Michael

Samstag, 9. November 2013

L'Oréal - weil ich es mir wert bin!

Hi everybody! I would like to introduce you my fifth blog!
Als Einleitung möchte ich noch einmal auf die ZHAW Studie zum Thema „Social Media wird Alltag“ verweisen. Sie sehen nachfolgend das Resultat auf die Frage: „Welche Social-Media-Kanäle pflegt ihre Organisation aktiv?


Einige Worte zum Ergebnis. Facebook erzielt – nicht ganz unerwartet – den höchsten Anteil, wo Unternehmungen aktiv in Social-Media-Kanäle aktiv sind. Auf Platz zwei bis vier sind Youtube, Xing und Twitter. Beim näheren Betrachten wird jedoch auch ersichtlich, dass Blogs nur auf Platz zehn zu finden ist (Vorjahr: Platz sechs). Als Grund wird der hohe organisatorische Aufwand angegeben. Dieses ernüchternde Resultat liess ich – als aktiver Blogger – nicht auf mir sitzen und suchte im Web ein Gegenbeispiel, was für Potentiale das Bloggen mit sich führen kann.

Fündig geworden bin ich auf der Webseite der Neue Zürcher Zeitung.


Der Bericht befasst sich mit L’Oréal, welchen seinen marktspezifischen Feldzug durch Asien fortsetzten will. So behauptet sie, dass sie die nächste Milliarde Konsumenten nach eigenen Einschätzungen über die digitale Medien sowie soziale Netzwerke erobern will.

Nun, wie kommt man zu einer solchen Behauptung. Ganz einfach, man analysiert den Markt. Einerseits ist wohl jedem bekannt, dass die Bevölkerungszahlen in Asien – vor allem die von Indien – in den nächsten Jahrzehnten extrem in die Höhe schnellen werden.
Auf der anderen Seite ist jedoch auch bekannt, dass die Sehnsucht nach Schönheit sowie die Sucht nach Status via Markenprodukte in Asien fast grenzenlos sind. Unabhängig davon, ob sie in armen Verhältnissen aufwachsen oder an der Schwelle zur Mittelklasse stehen, streben vor allem Jugendliche und junge Erwachsene in Asien in ersten Linie nach zwei Dingen: mobilen Kommunikationsgeräten wie Smartphones und zweitens nach Markenartikeln für den persönlichen Gebrauch.

Zu dieser Erkenntnis ist auch der Multikonzern L’Oréal gekommen. Gemäss dem Generaldirektor für Marketingstrategie bei L’Oréal, Marc Menesguen, besteht zwischen dem Weltmarkt für Kosmetik und der digitalen Revolution eine enge Beziehung. „Schönheit sei unter den weiblichen Personen eines der am meisten diskutierten Themen in den sozialen Netzwerken, praktisch gleichauf mit Musik und Kleidermode."
Diese Entwicklung erlaubt L’Oréal den Aufbau einer viel engerer Beziehungen zu den Konsumenten und den professionellen Anwendern (z.B Coiffeur/Kosmetiker). Es können Diskussionsforen und Blogs errichtet werden. Auch mit Blick auf den Konsumenten werden Anliegen, Bedürfnisse und Erwartungen dank Chats transparenter. Diesen Vorteil kann auch genutzt werden, um in Asien – der Wachstumsregion par excellence – kulturelle Unterschiede schneller und besser zu verstehen.

Wie die Strategie im Detail aussehen kann, zeigt das Beispiel eines Konkurrenten von L’Oréal. Zwar haben die nicht vor, in den nächsten Jahren den Asienmarkt zu erobern, jedoch finde ich die gezielte Einsetzung von Social-Media echt stark! Es handelt sich dabei um den niederländischen-britischen Konzern Unilever.


Als Unilever am 9. Februar 2013 in Paris ein neues Haarpflegeprodukt vorstellte, war die Bloggerszene bereits bestens im Bild. Mehr als das. Sie genossen sogar eine Spezialbehandlung und wurden von den Marketingverantwortlichen von Unilever zwei Tage vor der eigentlichen Präsentation eingeladen. Somit haben sie das Potential der Bloggergemeinschaft erkannt und spannten sie für die neue Produktlancierung ein. Der Aufwand aus Sicht von Unilever hielt sich ihn Grenzen und die Neuigkeit verbreitete sich im Internet wie ein Lauffeuer.

In diesem Fall -> Nice evening and now I take a shower!
Michael

Dienstag, 5. November 2013

Social Media in Unternehmen

Hi zusammen, ich bin es wieder!
In meinem heutigen Blogeintrag möchte ich eine Standortbestimmung festhalten, wie stark das Social Media in Unternehmen Fuss gefasst hat. Um einen Überblick zu gewinnen, möchte ich euch folgende Langzeitstudie von Mc Kinsey – ausgewertet von der Bitkom – illustrieren.


Diese Grafik dokumentiert den zunehmenden Einsatz von Blog und Social Networking in der Unternehmenswelt Deutschland. Auch die Investitionsbereitschaft für dieses Segment ist vorhanden. So gaben in der 2012 von Bitkom durchgeführte Studie 88% der Unternehmen an, dieses Engagement zu steigern. Im gleichen Atemzug darf man jedoch auch erwähnen, dass Business Collaboration noch Bedarf und Platz zum wachsen hat (Social Networking: 50%, Blogs: 41%). Wechseln wir nun in die Schweiz bzw. zu einer aktuelleren Studie von der ZHAW.

Kurz ein paar Fakten zu dieser Umfrage. Der Online-Fragebogen ging im Januar 2013 an über 10‘000 Unternehmen, Organisationen und Behörden in der ganzen Schweiz. Bis Anfang März 2013 haben 881 Organisationen geantwortet. Ziel dieser Untersuchung war es, das aktuelle Engagement von Schweizer Unternehmen, Behörden und Nonprofit-Organisationen auf Social Media zu eruieren. Die Ergebnisse liefern Verantwortlichen aus Marketing, Kommunikation und PR Anhaltspunkte für ihre eigenen Strategien.
Kommen wir zur ersten Auswertung bezüglich Beteiligung an Social Media Plattformen von Schweizer Unternehmen.


2/3 der befragten Schweizer Organisationen sind auf Social Media engagiert, ein Drittel enthält sich (Vorjahr: Status Quo). Grosse Unterschiede zeigen sich zwischen den verschiedenen Organisationstypen. Behörden haben gegenüber dem Vorjahr mächtig aufgedreht (83%). Bei KMU mit bis zehn Mitarbeitenden sind nur 59 % aktiv, während sich bei Unternehmen mit über 250 Mitarbeitenden 89 % (gegenüber Vorjahr leicht rückläufig) engagieren.

Nun interessiert es uns als angehende Marketing-Gurus natürlich explizit, was die Gründe dafür sind, warum 1/3 der Unternehmen immer noch nicht in der Social-Media-Welt vertreten sind. Hier die Antworten.


Am meisten genannt werden generell der hohe Aufwand und das mangelnde Interesse auf Empfängerseite. Auf Platz drei und vier folgen das Fehlen eines geeigneten Konzepts sowie wenig Kontrolle. Nun, es macht offenbar den Anschein, dass viele Unternehmen immer noch keine einheitliche Strategie bezüglich Social-Media-Aktivitäten haben. Folglich erkennen diese Unternehmen das Potential der Social Media nicht und kritisieren primär den grossen Aufwand wie auch die fehlende Wertschätzung der Kunden. Die abschliessende Auswertungsgrafik (Die Frage lautete: Verfügt Ihr Unternehmen über eine formulierte Social-Media-Strategie?) untermauert diese Thesis. 


Grundsätzlich lassen sich zwischen den Organisationstypen grosse Unterschiede festhalten. So haben bei KMU’s rund die Hälfte der Social Media-Aktiven über keine Strategie, während es bei den Grossunternehmen nur gerade 20 Prozent sind.

Demzufolge stehlt sich nun die allgemeine Frage: Was ist eine Social Media Strategie und wie wird ein solches Konzept aufgegleist bzw. erfolgreich durchgeführt? Fündig geworden bin ich im iBook von unserem Dozenten Bruno Bucher.

Als Gesamtübersicht möchte ich euch die Checkliste für eine Social Media Strategie präsentieren (Copyright Bruno Bucher).


Meiner Meinung nach macht es nun wenig Sinn, jeden Teilpunkt ausführlich zu umschreiben. Demzufolge habe ich mich entschieden, mich vor allem mit dem ersten Teilschritt (Teambildung und Strategieentwicklung) auseinanderzusetzen.

1. Teambildung
Ab einer gewissen Grösse bzw. bei international tätigen Unternehmen ist es unabdingbar, dass man in der Social Media-Welt vertreten ist. Folgende Voraussetzungen muss der oder die Verantwortliche des Social Media Teams mitbringen: Soziale Intelligenz, ein gutes Verständnis für das Netzwerken, mehrsprachige und multikulturelle Kompetenzen und technisches Verständnis. Von grossem Vorteil betont Herr Bucher in seinem iBook, wenn der Verantwortliche Erfahrungen in einem redaktionellen Umfeld hat. Die weiteren Teammitglieder – mind. 2 – ergänzen und vertiefen die Eigenschaften des Verantwortlichen.

2. Social Media Strategieentwicklung
Die erste Aufgabe des Teams wird sein, in Abstimmung mit der Geschäftsleitung, die Social Media Strategie zu definieren. Das Team muss vorhandenes Wissen mit den Bedürfnissen der Unternehmung in Einklang bringen. Die Mitgestaltung jener, welche die Strategie dann auch umsetzen, gilt als Erfolgsfaktor. Grundsätzlich gilt, je konkreter die Vorgabe der Geschäftsleitung ist, desto klarer wird auch der Auftrag und damit wächst das Engagement aller Beteiligten.

Die Strategie soll schlussendlich Auskunft über folgende Massnahmen geben:
  • Plattform: Die Plattformen werden in Abstimmung mit den Erkenntnissen aus dem CRM festgelegt.
  • Zuständigkeiten gegenüber dem Publikum
  • Gruppen: Bei den Social Network Plattformen werden Gruppen in Abstimmung mit den festgelegten Kernkompetenzen eröffnet, moderiert und gepflegt.
  • Inhalte: Zentrale Bestandteil der Gesamtstrategie. Sie bildet die Garantie der Kontinuität.
  • Kompetenzen: Da die Kompetenzen jeden Tag vom Publikum geprüft werden, gilt dies als hohe Herausforderung. Demzufolge muss sie sich ein Moderations-Regelwerk zurecht legen bzw. dann auch nach dem leben.
  • Partizipation: Im Zentrum steht der Kunde. Die Strategie muss sicherstellen, dass kein Kommentar auf einer der ausgewählten Plattformen unbeantwortet bleibt. Gemeinsam mit dem Customer Care des Unternehmens werden Prozesse definiert, die den Umgang mit zufriedenen respektive unzufriedenen Kunden regelt.
  • Reporting: Die Strategie soll festlegen, wie der Erfolg gemessen wird. Welche Szenarios sind vorhanden, um auf die jeweiligen Entwicklungen adäquat reagieren zu können.
Et voilà, das wars auch schon wieder von meiner Seite. Ich hoffe ihr hattet Spass und habt auch etwas dazu gelernt;)

Bis bald
Michael

Weitere Quelle:
Buch von Bruno Bucher (2013): Digital Marketing. Analyse, Strategie, Realisation. Edition Didot: Biel

Sonntag, 3. November 2013

Mobile Apps im Marketing

Herbstzeit ist Grippenzeit.
Nein, es sind nicht die Spielsachen von Ueli Maurer gemeint, sondern die anderen Grippen – die mühsamen Erkältungen. Somit war es mir in letzten Wochen unmöglich weitere Blogs zu schreiben. In diesem Sinne: Hallo erst mal und herzlich Willkommen zur Fortsetzung meines Lerntagebuches!

Nun, letzten Freitag stand Mobiles Marketing auf dem Programm. In Anbetracht dieses spannenden und omnipräsenten Themas wurde auch ein externer Praxisexperte eingeladen.

Zuerst ein paar Facts und Definitionen von unserem Dozenten Herrn Bucher.
Grundsätzlich ist Mobile Marketing die Umschreibung von Marketingmassnahmen unter Verwendung drahtloser Telekommunikation und mobiler Endgeräte mit dem Ziel, Konsumenten möglichst direkt zu erreichen und zu einem bestimmten Verhalten zu führen.
Hauptsächlich kritischster Faktor beim Mobile Marketing bleibt aus heutiger Sicht das mangelnde Bewusstsein im Markt, dass es sich beim Mobiltelefon um ein neues Medium handelt. Auch die Trennungsscharfe zwischen Information und der Werbung kann als möglicher Störfaktor betrachtet werden. So reagieren die Kunden immer noch sehr sensibel, wenn sie für z. B. ein App bezahlen müssen. Demzufolge braucht es viel Überzeugungskraft (1), Geduld (2) und vor allem Kreativität (3), um einen Auftrag an Land zu ziehen.



Mit dieser Konstellation konfrontierte uns auch der CEO von „Apps with love“  – Beni Hirt – bei seinem Gastreferat an der Berner Fachhochschule in Bern. So ist unverkennbar, dass die Schweiz ein Land von Smartphone-Nutzer ist. Derzeit nutzen 58 % der Schweizer Bevölkerung Smartphones. Mit einer Prozentzahl von 52.4 weist die Schweiz sogar die höchste iPhone-Dichte der Welt auf. Als Erklärungsgrund verweist Herr Hirt auf die starke Kaufkraft in CH.
Nichtsdestotrotz variiert die Entwicklungszeit von einem erfolgreichen App sehr stark (von zwei Monate bis hin zu zwei Jahren). Zudem lässt sich Apple zum Teil sehr viel Zeit um ein neu eingereichtes App zu überprüfen. Mit anderen Worten, es verstreicht sehr viele kostbare Zeit um ein neues App zu lancieren. Ist das neue App zudem mit einer neuen Werbekampagne verknüpft, erschwert dies die Planung noch einmal (Geduld: 2)! Denn die verschiedenen Marketingmassnahmen (App, Plakate & Flyer drucken, evtl. neuer Internetauftritt, etc.) sind sehr stark voneinander abhängig und erweisen meiner Meinung nach das stärkste Echo, wenn sie abgestimmt und zusammen als Paket den Kunden präsentiert werden. Sonst läuft man in Gefahr die Strategie bzw. die mediale Präsens zu verwässern.

Ein weiterer nicht zu unterschätzender Fakt ist, dass die Entwicklung von einem App sehr viel Geld verschlingen kann. Herr Hirt spricht diesbezüglich – je nach Betriebssystem, Funktionen, Komplexität, Sprache, etc. – von einem Preis von ca. 5‘000 bis 500‘000 CHF. Ein Game kann bis zu einer Million Schweizer Franken kosten. Somit ist auf der Seite des App-Entwicklers sehr viel Überzeugungsarbeit (Überzeugungskraft: 1) zu leisten.

Als dritter erwähnenswerter Key To Success steht natürlich auch die Kreativität im Fokus (Kreativität: 3). Der CEO von „App with love“ erzählte uns, dass sie jeden Monat einen “Awl Innovation Day“ durchführen. Während eines Monats werden mögliche Apps-Ideen mit Hilfe von Post-it-Zettelchen gesammelt und an eine Blackboard geheftet. Jeden Monat werden dann die Besten zwei Ideen ausgewählt. Danach erhält das Team einen Tag Zeit einen möglichen Prototyp  zu entwerfen. Meiner Ansicht nach eine sehr förderliche Idee um am Ball zu bleiben bzw. um die Kreativität zu schüren. Das Resultat kann sich allemal sehen lassen.

So hat die Unternehmung „Apps with love“ an der diesjährigen Swiss App Awards in Zürich drei Awards gewonnen. Nämlich mit dem „Swisscom Buddy Festival Guides“ (u.a. am Gurtenfestival erfolgreich umgesetzt) zwei Awards und mit dem „Sasso San Gottardo Exhibition“ einen Award erworben.
Nachstehend habe ich noch ein Video des Buddy Festival Guides gepostet.

Have fun und Chapeau Herr Hirt & Co.!


P.s. In diesem Video sieht man die sogenannten QR-Codes. Was das ist bzw. was die Vorteile dafür sind, erfährt ihr in meinem nächsten Blog.

So long,
Michael


Quelle
Buch von Bruno Bucher (2013): Digital Marketing. Analyse, Strategie, Realisation. Edition Didot: Biel

Sonntag, 13. Oktober 2013

Amüsante Marketingaktion von Swisscom bzw. Samsung

Wie schon im ersten Blog erwähnt, leben wir in einer Welt, wo wir täglich mit Marketing Kampagnen bombardiert werden. Egal ob wir zuhause TV schauen, im Web surfen oder unterwegs mit Bus und Zug sind. Dauernd sieht man irgendeine Werbung. Viele davon sind irgendwo zwischen dämlich und langweilig. Dass es aber auch anders geht, hat nun die Swisscom eindrücklich bewiesen.

Die erwähnte Marketingaktion ist schon eine Weile her, jedoch ist sie mir immer noch in bester Erinnerung. Aber nun alles der Reihe nach…

Mitte Mai dieses Jahres erhielt ich über Mittag einen Anruf von meiner Freundin. Oha, was habe ich wohl dieses Mal wieder bei ihr vergessen? Wie sich herausstellte – nichts. Im Gegenteil, sie war ziemlich aufgeregt und ich bemerkte schnell, dass sich etwas Aussergewöhnliches zugetragen hat. Sie erzählte mir, sie sei gerade am Treffpunkt in Zürich und beobachte nun seit mehr als 30 Minuten eine geniale Marketingaktion von Swisscom. Sie sagte, ich müsse mir das unbedingt ansehen. Ich werde mich köstlich amüsieren. Ich antwortete: „Schatz, hast du vergessen, du bist mit einem Berner liiert und ich bin momentan ca. 100 Km von dir entfernt!“ Sie antwortete lachend: „Schatz, wir leben im 21. Jahrhundert, hast du schon einmal vom Internet gehört? Es wird alles in Echtzeit auf der Swisscom-Page übertragen und viele meiner Kollegen stellen Kurzfilme auf Facebook, Twitter, etc.!“

Nun, nur 5 Minuten später war ich online und verfolgte via Webcam, was sich da in Zürich abspielte. Ich sah auf den ersten Blick vor allem eine Schar von Leuten, die alle total aus dem Häuschen waren. Auf den zweiten Blick konzentriere ich mich nur auf den Typ, welcher irgendwie – wie hypnotisiert –einen Bildschirm anstarrte. Was soll jetzt das alles, dachte ich mir und war geistig schon wieder bei meinen Statistikbüchern.

Nichtsdestotrotz liess ich die Seite offen und nach einigen Minuten erkannte ich die extrem gut inszenierte Marketingaktivität von Swisscom bzw. Samsung.

Und so ging sie: Auf einem Werbeplakat mit eingebautem Samsung Galaxy S4 forderte man Passanten dazu auf, 60 Minuten lang auf den Bildschirm des Smartphones zu blicken. Wer die Zeitspanne durchhielt, ohne den Blick abzuwenden, bekam ein neues Galaxy S4!


Den einen oder anderen Haken gab es bei der Sache allerdings: Diverse engagierte Schauspieler sorgten für so manche Ablenkung, durch die manch einer der Teilnehmer seinen Blick tatsächlich wieder vom Samsung Galaxy S4 abwendete. Aber am besten schaut ihr euch den Best-Off dieser Aktion als Video selber an.


Geniale Aktion bzw. Idee, nicht wahr?
Obsession und vor allem Retention wurde durch die Einsetzung der heutigen Medien extrem gut verknüpft. Und dabei waren aufwandstechnisch gar nicht so viele Massnahmen nötig. Ein witziges Spiel, ein öffentlicher Platz, ein Kamerateam, Schauspieler, eine Live-Übertragung im Internet und fertig ist die Marketingaktion. Den Rest übernahmen die Kunden respektive in diesem Fall die Passanten von alleine. Diese Aktivität verbreitete sich im Internet (Swisscom-Page & Facebook, Twitter, etc.) und insbesondere durch Mund-zu-Mund-Propaganda wie ein Lauffeuer. Auch im Buch von Herrn Bucher („Digital Marketing“, 2013, S. 82) werden diesbezüglich einige Zeile dazu genannt.

„Die Zeit der reinen klassischen Werbung wie sie seit den 60er Jahren auch im deutschsprachigen Raum betrieben wurde, […], ist vorbei. Die Konsumenten gehen mit der Informationsüberflutung rigoros um. Sie haben längst angefangen, sich ganz anders zu organisieren, als es noch vor wenigen Jahren der Fall war. Sie vertrauen mehr denn je auf Empfehlung aus ihrem eigenen Umfeld.“

Kleiner Einschub: Die Empfehlung aus meinem Umfeld war ganz klar meine Freundin bzw. dann später natürlich auch Facebook. Dies hat Swisscom sehr gut erkannt bzw. ausgenutzt.

„ Weil das Internet auf dem Weg ist, sich gänzlich zu mobilisieren, sprich, auf verschiedensten mobilen Endgeräten zugänglich ist, und damit allgegenwärtig wird, ist die Bedeutung von Webseiten […] weiterhin am Wachsen.“
Auch diesen Aspekt hat Swisscom berücksichtigt bzw. geschickt eingefädelt, indem sie eine Webcam installiert hat und somit die ganze Schweiz respektive noch etliche Mehr erreichen konnte.

Herzlichen Dank und ich freue mich auf Ihre Kommentare.
Michael

Samstag, 28. September 2013

Was macht eine gute Werbung aus?

Und auf einen Schlag geht es wieder los: Semesterarbeiten hier, Bücherliste da, Termineinschreibungen dort, Kompetenznachweise, moodle, paperless…
Seien Sie gegrüsst sehr geehrter Herr Semesterbeginn 2013/14!

Think positive Michael, irgendwo muss doch der Hit der Woche versteckt sein! Und diesen fand ich, spät - aber immerhin. Das Zauberwort heisst Vertiefungsrichtung. So fand am Freitagnachmittag die Einführung in das Digital Marketing statt bzw. zu diesem Zweck habe ich mich bei Blogger angemeldet. Mein Blog soll als eine Art laufenden Lernbericht für das Modul IMA1 Digital Marketing betrachtet werden. Dabei werden gewonnene Erkenntnisse aus dem Unterricht verarbeitet, Nachrecherchen zu den Lerninhalten getätigt sowie Entdeckungen im Internet geteilt bzw. reflektiert.

Nun, die erste Vorlesung beschäftigte sich generell mit der Frage, was eine gute Werbung ausmacht. Im Unterricht wurden einige Schlagwörter thematisiert. Demzufolge soll eine gelungene Werbung vor allem eine Obsession wie auch eine Zugehörigkeit bewirken. Im Weiteren kann eine Kundenbindung nur durch Retention erreicht werden. Nichtsdestotrotz hat sich gemäss Herrn Bucher das Konsumverhalten bezüglich Werbung signifikant verändert. Man spricht in diesem Fall von dem TV-Industrial-Complex. Die heutige Generation beschafft sich seine täglichen Informationen durch andere Absatzkanäle. Jeder besitzt ein Smartphone respektive ein I-Pad. Dies führt automatisch dazu, dass der eigentliche Konsum des Fernsehers vernachlässigt wird. Diese Auffassung teile ich mit meinem Dozent nur bedingt.

Meiner Meinung nach stimmt es freilich, dass wir durch die Einführung der neuen Technologiegeräten mit Informationen geradezu überflutet werden. Trotzdem hat die Wirkung einer guten Werbung in keiner Weise eingebüsst (Wir können ihnen ja gar nicht entkommen). Dementsprechend muss meiner Ansicht nach die Werbung nur vollständig anders sein, richtig platziert bzw. eine Zielgruppe ansprechen und vor allem Emotionen auslösen.
Einziger Haken: Das Interesse muss innert den ersten fünf Sekunden des Werbeclips geweckt werden!

Wie Sie unmissverständlich erkennen können, sind wir nun wieder bei der Ausgangslage: Was macht eine gute Werbung aus? Durch Zufall fand ich in dieser Woche in der 20 Minuten folgender Beitrag (Seite 16): „Schweizer Werbungen sind besser als US-Spots“. Dabei wurde explizit auf die SRF Sendung Einstein vom 26. September 2013 hingewiesen.


Das Wichtigste in Kürze: Die Erfolgsfaktoren einer guten Werbung sind a) Der Mut haben anders zu sein. Wo ist man besser als die Konkurrenz? b) Man versteht die Zielgruppe. Man macht für die Zielgruppe eine Werbung, nicht für die Unternehmung. c) Klare und einfache Botschaft. d) Kontinuität. Marke die häufig ihr Gesicht verändert, verliert an Glaubwürdigkeit. e) Wir kommunizieren mit Menschen. Geschichten erzählen wie auch Emotionen auslösen sind hoch relevant. Z.B. eine Werbung, welche mit der Kindheit, Pubertät, erste Liebe etc. verknüpft ist, funktioniert immer!

Testen wir doch die Theorie an zwei Bespielen.

Beispiel 1: Budweiser



Beispiel 2: Die Schweiz – mehr als Berge



Na, wie viele Frauen hatten beim ersten Werbeclip wasserunterlaufende Augen?
Ich muss selber zugeben, mich hat die erste Werbung auch berührt. Aber seien wir doch mal ehrlich, was in aller Welt verbindet ein Pferd mit einer Bierbrauerei? Nichts. Im Gegenteil, meiner Meinung nach könnte man nun sogar sagen, dass die Sympathien gegenüber den Pferden gestiegen sind und ich mir gegenwärtig durchaus einen Ausritt auf einem Pferd vorstellen kann.

Der zweite Clip ist wohl den meisten Followers bekannt. Was ist der essentielle Unterschied zum Werbeclip 1? Das steigende Interesse nach fünf Sekunden! Denn genau da sieht man einen Traktor, auf dem zwei typische Schweizer Bauern sitzen - und dies nicht irgendwo. Nein, dieser Traktor fährt durch einen Stadtteil! Verwunderung und Verwirrung sind die Folge. Mit anderen Worten, die Neugier ist geweckt. Zudem setzt meiner Ansicht nach dieser Clip vor allem Emotionen frei, welche mit der Kindheit und darüber hinaus mit CH-Werte verknüpft sind. Ich persönlich fühlte mich geistig wieder in meiner Kindheit zurückversetzt. Ich sah abermals den Bauernhof, auf welchem ich etliche Stunden verbracht habe. Ausserdem erinnerten mich die beiden älteren Bauern an meinen eigenen Grossvater.

Ähnlich sieht dies gemäss 20 Minuten auch Herr Liewellynn von Nviso. „Es gehe nicht unbedingt darum, Millionen für einen Spot auszugeben, viel wichtiger sei es, eine emotionale Sprache zu entwickeln.“ Im Weiteren: „ Der Spot müsse den Zuschauer mitreissen und ihn mit einer Emotion zurücklassen, die eng mit der entsprechenden Marke verknüpft sei.“

Herzlichen Dank und bis bald.
Michael Seiler