Samstag, 28. September 2013

Was macht eine gute Werbung aus?

Und auf einen Schlag geht es wieder los: Semesterarbeiten hier, Bücherliste da, Termineinschreibungen dort, Kompetenznachweise, moodle, paperless…
Seien Sie gegrüsst sehr geehrter Herr Semesterbeginn 2013/14!

Think positive Michael, irgendwo muss doch der Hit der Woche versteckt sein! Und diesen fand ich, spät - aber immerhin. Das Zauberwort heisst Vertiefungsrichtung. So fand am Freitagnachmittag die Einführung in das Digital Marketing statt bzw. zu diesem Zweck habe ich mich bei Blogger angemeldet. Mein Blog soll als eine Art laufenden Lernbericht für das Modul IMA1 Digital Marketing betrachtet werden. Dabei werden gewonnene Erkenntnisse aus dem Unterricht verarbeitet, Nachrecherchen zu den Lerninhalten getätigt sowie Entdeckungen im Internet geteilt bzw. reflektiert.

Nun, die erste Vorlesung beschäftigte sich generell mit der Frage, was eine gute Werbung ausmacht. Im Unterricht wurden einige Schlagwörter thematisiert. Demzufolge soll eine gelungene Werbung vor allem eine Obsession wie auch eine Zugehörigkeit bewirken. Im Weiteren kann eine Kundenbindung nur durch Retention erreicht werden. Nichtsdestotrotz hat sich gemäss Herrn Bucher das Konsumverhalten bezüglich Werbung signifikant verändert. Man spricht in diesem Fall von dem TV-Industrial-Complex. Die heutige Generation beschafft sich seine täglichen Informationen durch andere Absatzkanäle. Jeder besitzt ein Smartphone respektive ein I-Pad. Dies führt automatisch dazu, dass der eigentliche Konsum des Fernsehers vernachlässigt wird. Diese Auffassung teile ich mit meinem Dozent nur bedingt.

Meiner Meinung nach stimmt es freilich, dass wir durch die Einführung der neuen Technologiegeräten mit Informationen geradezu überflutet werden. Trotzdem hat die Wirkung einer guten Werbung in keiner Weise eingebüsst (Wir können ihnen ja gar nicht entkommen). Dementsprechend muss meiner Ansicht nach die Werbung nur vollständig anders sein, richtig platziert bzw. eine Zielgruppe ansprechen und vor allem Emotionen auslösen.
Einziger Haken: Das Interesse muss innert den ersten fünf Sekunden des Werbeclips geweckt werden!

Wie Sie unmissverständlich erkennen können, sind wir nun wieder bei der Ausgangslage: Was macht eine gute Werbung aus? Durch Zufall fand ich in dieser Woche in der 20 Minuten folgender Beitrag (Seite 16): „Schweizer Werbungen sind besser als US-Spots“. Dabei wurde explizit auf die SRF Sendung Einstein vom 26. September 2013 hingewiesen.


Das Wichtigste in Kürze: Die Erfolgsfaktoren einer guten Werbung sind a) Der Mut haben anders zu sein. Wo ist man besser als die Konkurrenz? b) Man versteht die Zielgruppe. Man macht für die Zielgruppe eine Werbung, nicht für die Unternehmung. c) Klare und einfache Botschaft. d) Kontinuität. Marke die häufig ihr Gesicht verändert, verliert an Glaubwürdigkeit. e) Wir kommunizieren mit Menschen. Geschichten erzählen wie auch Emotionen auslösen sind hoch relevant. Z.B. eine Werbung, welche mit der Kindheit, Pubertät, erste Liebe etc. verknüpft ist, funktioniert immer!

Testen wir doch die Theorie an zwei Bespielen.

Beispiel 1: Budweiser



Beispiel 2: Die Schweiz – mehr als Berge



Na, wie viele Frauen hatten beim ersten Werbeclip wasserunterlaufende Augen?
Ich muss selber zugeben, mich hat die erste Werbung auch berührt. Aber seien wir doch mal ehrlich, was in aller Welt verbindet ein Pferd mit einer Bierbrauerei? Nichts. Im Gegenteil, meiner Meinung nach könnte man nun sogar sagen, dass die Sympathien gegenüber den Pferden gestiegen sind und ich mir gegenwärtig durchaus einen Ausritt auf einem Pferd vorstellen kann.

Der zweite Clip ist wohl den meisten Followers bekannt. Was ist der essentielle Unterschied zum Werbeclip 1? Das steigende Interesse nach fünf Sekunden! Denn genau da sieht man einen Traktor, auf dem zwei typische Schweizer Bauern sitzen - und dies nicht irgendwo. Nein, dieser Traktor fährt durch einen Stadtteil! Verwunderung und Verwirrung sind die Folge. Mit anderen Worten, die Neugier ist geweckt. Zudem setzt meiner Ansicht nach dieser Clip vor allem Emotionen frei, welche mit der Kindheit und darüber hinaus mit CH-Werte verknüpft sind. Ich persönlich fühlte mich geistig wieder in meiner Kindheit zurückversetzt. Ich sah abermals den Bauernhof, auf welchem ich etliche Stunden verbracht habe. Ausserdem erinnerten mich die beiden älteren Bauern an meinen eigenen Grossvater.

Ähnlich sieht dies gemäss 20 Minuten auch Herr Liewellynn von Nviso. „Es gehe nicht unbedingt darum, Millionen für einen Spot auszugeben, viel wichtiger sei es, eine emotionale Sprache zu entwickeln.“ Im Weiteren: „ Der Spot müsse den Zuschauer mitreissen und ihn mit einer Emotion zurücklassen, die eng mit der entsprechenden Marke verknüpft sei.“

Herzlichen Dank und bis bald.
Michael Seiler

2 Kommentare:

  1. Ich bin nicht wirklich der Meinung, dass die Werbung der Schweiz generell besonders ansprechend ist. Bei dem hier gezeigten Spot handelt es sich jedoch um eine angenehme Ausnahme (vielleicht liegt es daran, dass nicht gesprochen wird). Ich finde aber im Allgemeinen, dass die Schweizer Werbeindustrie zu oft mit überzeichneten Klischees arbeitet, auch wenn dies in diesem Spot durch den starken Kontrast gut funktioniert.

    Der Budweiser-Spot ist aber in der Tat nicht gerade das beste Beispiel dafür, schnell die Aufmerksamkeit zu erregen... Besonders wenn man bedenkt, dass das Zielpublikum gerade während dem Super Bowl eher männlich sein dürfte.

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  2. Nun gut, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. So finde ich zum Bespiel auch die Schweizer Komiker um einiges Besser als unsere deutschen Kollegen. Aber wie gesagt, dass ist Ansichtssache. Aber Gegenfrage, was hälst du von der neuen Zürich-Versicherungs-Werbekampagne? Ob gedruckt, am TV oder im Internet. Ich find sie einfach klasse... Und weisst du auch warum?

    Genau, weil sie grösstenteils auch mit CH-Klischees arbeitet bzw. Emotionen auslösen, welche nur wir mit Erlebten verknüpfen können.

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