Sonntag, 17. November 2013

Ricola - Chrüterchraft

Seien Sie gegrüsst sehr geehrte Damen und Herren.
In meinem 8 Blog möchte ich mich intensiv mit der neuen Werbung von Ricola auseinandersetzten. Gemäss unserem Dozent Bruno Bucher hat jeder ausserordentliche Geschäftserfolg seinen Ursprung in einem hervorragenden Produkt mit einer unvergesslichen Geschichte. Man könnte sogar überspitzt behaupten, dass ein hervorragendes Produkt nur entsteht, weil ihm eine spannende Geschichte voraus gegangen ist. Im Fall Ricola trifft diese Aussage vollumgänglich zu!

Sind wir doch mal ehrlich, wer kennt die Werbung nicht?! Ein Agent (Erich Vock) der Firma Ricola reist durch die ganze Welt und deckt die Lügengeschichten auf, wer die Hustenbonbons erfunden hat. Nein, nicht die Chinesen, nicht die Mexikaner und schon gar nicht die Eskimos, wie die Werbung am Anfang suggeriert, sondern – Ricola, also die Schweizer. Der 1998 erfundene Werbespot wurde kult und mache die Marke Ricola vor allem im deutschsprachigen Raum bekannt. Nun ist nach 15 Jahren Schluss mit dieser Kampagne. Schade, irgendwie hat man sich schon daran gewohnt.

Storytelling wurde von meiner Bloggergemeinschaft schon ein paar Mal (hierda oder vielleicht eher dieser?) thematisiert. Aus diesem Grund verzichte ich auf eine weitere Definitionsbeschreibung.

Was passiert aber, wenn die Kampagne durch eine neue ersetzt wird? Nun, genau diese Thematik stellte ich mich diese Woche auch, als ich das erste Mal die neue Werbung von Ricola konsumiert haben. Ach, ihr habt sie noch nicht gesehen? Ok, dann Vorhang auf & enjoy it!



„Chrüterchraft“ heisst die weltweite Kampagne. Nachdem man weiss, wer es erfunden hat, beantwortet Ricola nun ganz einfach die Frage: „Was hat Ricola erfunden?“
Chrüterchraft steht für Wirkung und Genuss. In diesem Wort stecken folglich sämtliche Wert von Ricola: die magische Kräutermischung, die Schweizer Herkunft und die wohltuende Wirkung. Gemäss CEO und Verwaltungsratspräsident von Ricola, Felix Richterich, sollen sich die Menschen weltweit mit diesem schrägen Schweizer Wort vertraut machen und Spass dabei haben, es auszusprechen. Es ist bewusst ein Zungenbrecher für jeden Nicht-Schweizer.

Meine Meinung zur neuen weltweiten Werbekampagne kann primär in zwei Teilbereiche unterscheiden werden. Grundsätzlich bin ich der neuen Werbung eher skeptisch gegenübergestellt. Überspitzt könnte man sogar behaupten, ein Stück Schweizer Kultur geht mit dem Slogan „Wer hats erfunden?“ verloren. So konnte doch dieser Reklamesatz in vielen Alltagssituationen mit einem Augenzwinkern zitiert werden. Gleiches würde wohl auch passieren, wenn die Ovomaltine ihr allzeitbekanntes „Mit Ovi, kannst du es nicht besser, aber länger“ durch ein anderes Schlagwort ersetzen würden. Man wäre doch insgeheim auch ein bisschen enttäuscht, oder?
Andererseits sehe ich die „Chrüterchraft“ als eine Art Schweizer Variante des gallischen Zaubertranks bei Asterix und Obelix. Nur mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Schweizer ihn auch mit den Römern teilen wollen…

So long,
Michael

Quelle
Buch von Bruno Bucher (2013): Digital Marketing. Analyse, Strategie, Realisation. Edition Didot: Biel

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